​​​​​​​„In Berlin werde ich in kürzerer oder längerer Zeit zu meinem wahrhaftigen Vergnügen erfahren, was die Welt von mir will und was meinerseits ich selber von ihr zu wollen habe.”, das schrieb Robert Walser 1915 als er Berlin schon hinter sich und erfahren hatte, dass die Welt nichts von ihm wollte und also auch er nichts von ihr wollen durfte.
Marti ist neu in Berlin und sucht einen Job. Er möchte sich und seine Fähigkeiten kennenlernen und diese in den Dienst einer erfüllenden Arbeit stellen. Von einer Vermittlungsagentur werden ihm aus Versehen zwei Jobs gleichzeitig zugeteilt. Er berichtigt den Fehler allerdings aus Schüchternheit nicht und findet sich also tagsüber als Gehilfe eines sprunghaften Ingenieurs, der in einer Villa am Alexanderplatz wohnt, und nachts als Assistent einer ambitionierten Regisseurin, die in einem Keller die Opern-Adaption der Tage der Commune probt. Hoffnungsvoll knüpft er seine Identität und sein Selbstbewusstsein an seine Assistentenarbeit, deren tatsächliche Ausführung allerdings verblüffend unklar bleibt.​​​​​​​
©Natalia Pais-Fornari
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